Oben ohne erlaubt – Jetzt kommen die Kameras

Sicherheit geht vor!

Nachdem jedes Jahr unzählige Menschen in Schwimmbädern an Ertrinken sterben, ungezählte Massen davon in Göttingens Hallenbädern, musste die Göttinger Eiswiese etwas unternehmen. Die Sicherheit der Gäste steht dabei an oberster Stelle.

Da das Einstellen von Schwimmeistern aber gar nicht so einfach ist und die sich irgendwie auch nicht für einen Hungerlohn breittreten lassen, mussten alternative Lösungen her. Die wurden nun gefunden.

Mit dem System „Angel Eye“ soll die Sicherheit der Badegäste gewahrt werden. Hierzu wurden Sensoren (das klingt so viel besser als „Kameras“) angebracht und überwachen nun die Anlage.

Wenn das System eine unbewegliche Person im Wasser feststellt (und wer außer Ertrinkende würde schließlich schonmal entspannt und unbewegt im Wasser liegen?) sendet es eine Meldung an digitale Uhren der Schwimmeister und Schwimmeisterinnen.

Mit denen dürfen sie dann ins Wasser hüpfen. Was soll da schon schiefgehen?

Aber auch bei den Kameras selbst hat die Eiswiese für qualitativ hochwertiges Bildmaterial gesichert. Kürzlich wurde es allen Badegästen freigestellt, beim Baden keine Oberbekleidung zu tragen.

„Ohne die Vielzahl an Kameras, wüssten die nicht anwesenden Kollegen ja gar nicht, was es so zu sehen gab … äh, könnten wir kein Schulungsmaterial aufzeichnen.“, so ein Sprecher.

Auch dass man vor einiger Zeit Eltern verboten hat, Fotos ihrer Kinder beim Schwimmen zu machen und so für später festzuhalten, ließe sich so ausgleichen. Schließlich erlauben die Kameras es, sich Material direkt von der Eiswiese zu beschaffen. Ein Verkaufsstand im Foyer zum selber Ausdrucken erscheint hier eine gute und preisgünstige Lösung.

Auch Sicherheitslücken gibt es bei sensitivem Material bekanntermaßen nie und es kann absolut ausgeschlossen werden, dass sich jemand Zugriff auf das Material verschafft.

Aus gut unterrichteten Quellen wissen wir übrigens, dass es sich bei der Zahl der Schwimmbadtoten in Niedersachsen jedes Jahr um die erschreckende Zahl von 4 handelt.

Dafür ist ein solch massiver Eingriff in die Privatsphäre der Badegäste natürlich absolut verständlich. Nicht auszudenken, wenn man stattdessen mehr Schwimmeister/-innen einstellen müsste und keine oben ohne Bilder hätte …

Und bei einem Hersteller, dessen Webseite nicht mal ein Impressum enthält, keine Möglichkeit bietet, Tracking Cookies zu unterbinden, gleichzeitig aber an Doubleclick und Google angeschlossen ist, ist vollstes Vertrauen in Datenschutz natürlich angebracht.

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